Therapie.


Informationen über mögliche Therapien.



Invasive Behandlung Biologische Zahnmedizin

Bisher haben einige Mitglieder der Selbsthilfegruppe positive Erfahrungen mit einer Ganzheitlichen Biologischen Zahnmedizinischen Behandlung gemacht. Die Behandlung basiert auf einer ausführlichen Anamnese, bei der Zustand und Störfelder (entzündliche Stellen im Kieferbereich) festgestellt werden. Nach einem Sanierungs-Plan, bei dem ein allfälliger Eingriff besprochen wird, werden an einem Tag diese Störfelder beseitigt. Der Eingriff ist in der Regel schmerzlos und ohne Komplikationen. Allerdings muss man sich dafür die nötige Zeit für eine Vorimmunisierung und eine Nachbehandlung mit Sublimationen nehmen. Die Kosten für den Eingriff werden von den Krankenkassen in der Regel nicht bezahlt. Weitere Infos dazu findest du in meinem Bericht und den Downloads.

Konservative Behandlung

Häufig können eine gute Schmerzlinderung oder sogar Schmerzfreiheit durch eine medikamentöse Behandlung erreicht werden. Pregabalin (Lyrica), Carbamazepin (Tegreteol), Gabapentin (Neurontin) und Baclofen (Lioresal) sind typische Medikamente, die hierfür eingesetzt werden. In der Regel wird mit einer geringen Dosierung begonnen, die im Verlauf gesteigert wird. Manchmal ist auch eine Kombination verschiedener Medikamente notwendig. Wenn durch die konservative medikamentöse Behandlung keine ausreichende Schmerzlinderung zu erreichen ist oder Nebenwirkungen auftreten, welche die langfristige medikamentöse Behandlung unmöglich machen, kommt eine invasive Behandlung in Frage.

Invasive Behandlung Mikrovaskuläre Dekompression:

Die mikrochirurgische Freilegung und Dekompression des Trigeminalnervs ist die Behandlung der Wahl bei Patienten mit einer klassischen Trigeminusneuralgie und bei Versagen der medikamentösen Therapie. Hierbei wird über einen Zugang (hinter dem Ohr der betroffenen Seite) der Schädel eröffnet. Das Kleinhirn wird etwas retrahiert, so dass in der Tiefe der Hirnstamm und der abgehende Nervus trigeminus dargestellt werden können. Der Ort der vaskulären Kompression kann dann unter dem Mikroskop oder in komplexeren Fällen mit dem Neuroendoskop dargestellt werden. Auch wenn sich auf dem MRI keine klare Neurokompression gezeigt hat, kann eine solche intraoperativ häufig ausgemacht werden. Das komprimierende Gefäss wird abpräpariert und durch ein Teflonpolster oder eine Teflonschlinge dauerhaft vom Nerven fern gehalten.

Glycerolinfiltration:

Bei der Glycerolinfiltration handelt es sich um eine invasive, nicht chirurgische Behandlung. Diese bietet sich an bei Patienten mit Versagen der medikamentösen Therapie und erhöhtem Operations- oder Narkoserisiko (z. B. aufgrund des hohen Alters oder signifikanter Nebendiagnosen). Ebenso kommt diese Behandlung bei Patienten mit symptomatischer Trigeminusneuralgie (z. B. bei Multipler Sklerose) in Frage. Hierbei wird unter sterilen Bedingungen, in Lokalanästhesie, im Operationssaal, unter Röntgenkontrolle die Zisterne um das Ganglion Gasseri (Ganglion des Nervus trigeminus) perkutan durch die Wange punktiert und mit Glycerol infiltriert. Hierdurch sollen selektiv die Schmerzfasern (A-delta und C-Fasern) des Nerven zerstört und die sensiblen Fasern geschont werden.

Erfolg der Operation

Nach einer mikrovaskulären Dekompression geben über 90 % aller Patienten sofort eine deutliche Besserung bis hin zur Schmerzfreiheit an, die bei 70 % über 10 Jahre anhält.
Die Erfolgsrate der perkutanen Glycerolinfiltration liegt bei ca. 70–90 %. Die Rückfallrate ist deutlich höher als nach der mikrochirurgischen Dekompression.

Komplikationsrate

Die Rate für schwere Komplikationen bei der mikrochirurgischen Dekompression ist sehr niedrig. Die perioperative Mortalität beträgt <1 %, das Risiko für schwere neurologische Komplikationen liegt bei ca. 1 %. Während eine Sensibilitätsstörung im Gesichtsbereich nach der Glycerolinfiltration relativ häufig beobachtet wird, kommt es nach der mikrovaskulären Dekompression nur selten zu sensiblen Störungen. Eine Anaesthesia dolorosa (chronische Dauerschmerzen im Gesichtsbereich) kann in seltenen Fällen nach einer Glycerolinfiltration beobachtet werden, kommt nach einer mikrovaskulären Dekompression jedoch nicht vor.

Radiochirurgie (ZAP-X, Gamma-Knife, CyberKnife)

Das niedrigste Komplikationsrisiko, aber leider auch die geringste Erfolgsquote hat die radiochirurgische Behandlung. Bei ihr wird der Nerv in einer einmaligen Sitzung bestrahlt. Weil die Strahlendosis unschädlich ist, lohnt sich ein Versuch. Die neuste und fortschrittlichste Behandlung mit dem ZAP-X, lässt auch für Trigeminus-Betroffene Hoffnung aufkommen.

Nadelpunktion (Perkutane Thermokoagulation)

Der Nerv kann an Knotenpunkten lahmgelegt werden. Eine Nadel wird durch die Wange eingeführt. Über sie wird Hitze oder eine chemische Substanz in die Nervenfasern geleitet und so die Schmerzübermittlung zerstört. Der Vorteil dieser Methode: Sie findet unter örtlicher Betäubung statt. Andererseits geht sie oft mit einer leichten Empfindungsstörung auf der behandelten Seite des Gesichts einher.

Ballonkompression

Die Ballonkompression ist im Prinzip mit der Thermokoagulation vergleichbar, auch sie zielt auf eine Zerstörung der Schmerzfasern hin. Dabei wird, ebenfalls in Kurznarkose, ein kleiner Ballon in das Ganglion vorgeschoben und aufgeblasen. Dies führt zur, wenngleich weniger selektiven, Zerstörung der Schmerzfasern. Diese Therapieform wird bevorzugt an Zentren durchgeführt, wo die Voraussetzungen für die klassische perkutane Thermokoagulation nicht gegeben sind.